Aktivieren, Biostimulieren, Informieren

Diverse agrarische Produkte und Verfahren zur Sanierung und Leistungssteigerung z.B. von Böden oder in der Viehhaltung arbeiten mit Begriffen wie „aktivieren“, “biostimulieren“, informieren“ bzw. verweisen auf besondere „feinstoffliche“ Zustände der verwendeten Materialien hin, auch wenn es sich im ersten Moment um recht gewöhnliche Stoffe handelt.

In den meisten Fällen ist der reale Hintergrund die Anwesenheit von entsprechenden Kolloiden mit Teilchengrößen im Nanometerbereich, die u.U. im ersten Moment wie klares Wasser aussehen können und man daher deren objektive Wirkung mit „geistigen“ Zuständen der Materie erklärt. Es sind aber nach wie vor ganz irdische Materialien, nur halt extrem feinteilig (Kolloid, Cluster), was in der Natur sehr häufig vorkommt.

Mit dem kolloidalen Zustand wiederum sind sehr große spezifische Oberflächen und Chemismen verknüpft und damit verbunden eine hohe Wirksamkeit.

Gängige Kolloidmaterialien sind in diesem Zusammenhang Kieselsäuren/Silikate, Tonerden, Tonmineralien oder organische Humusverbindungen wie z.B. Huminsäuren/Humate, die u.a. als „flüssiger Humus“ angeboten werden.

Die „Aktivierung“ poröser Materialien wie Pflanzenkohle oder offenporiger Keramik-Materialien ist nichts anderes als das Überziehen der Porenwände z.B. mit anorganischen und organischen Kolloiden mit anschließender Besiedlung durch Mikroorganismen wie es ähnlich in normalen Böden durch die Ausbildung von bioaktiven Porensystemen über die räumliche Vernetzung von Ton-Humus-Komplexen geschieht.

Nicht umsonst entwickelte sich die Terra-Preta- Kompostierung gerade in den südamerikanischen Regenwäldern, wo durch hohe Temperaturen und hohe Regenmengen die nützlichen Tonanteile der Naturböden schon lange ausgewaschen waren und Holzkohle und Keramikscherben als Ersatzbodenbildner wirkten.

Die Wundermaterialien aus dem Urwald

Die Wundermaterialien aus dem Urwald:

Holzkohle und Keramikfragmente der Tag- und Nachtgeschirre der Ureinwohner (hier: offenporige, nichtfrostbeständige Blumentopfkeramik). Die agrarisch effektivste Biokohle auf Basis pflanzlicher Biomasse ist die Torfkohle.

Natürliche Kolloide

Die sog. Gletschermilch im Gebirge ist nichts anderes als eine intensive Aufschwemmung des vom Gletscher zerriebenen Gesteins im mineralarmen Schmelzwasser. Gletscherrandseen sind wegen der Kolloidbestandteile auch weit von der Zulaufstelle entfernt oft noch ungewöhnlich trübe. Bei der Frühjahrsschmelze gelangen kolloidreiche Gebirgswässer in turbulenter Strömung rasch in tiefere Lagen.

Letztlich kann man daher bei den informierten rotierenden (eindrehenden) Wässern und Strudeln (Vortex) vom Viktor Schauberger* das Wirken von verdünnten Kolloiden vermuten. Er hat ja seine Beobachtungen vor allem im Gebirge gemacht.

Gemäß der von ihm und Anderen getroffenen Aussagen funktionieren basische Wässer beim „Informieren“ besser als saure oder harte und wenn man genug wirbelt und strudelt, dann wird das Wasser trüb, genauso wie man es bei der Aufschlämmung von Gesteinsmehlen beobachtet. Der Gasgehalt (Sauerstoff, Kohlensäure) spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Wechselwirkungen des Wassers mit dem Bachbett, bzw. mit der Gefäßwand des Strudelgerätes (Erzeugung eines elektrischen Strömungspotentials).

Kieselsäuren und andere „kolloidfähige“ Substanzen sind in vielen Oberflächenwässern, Trink- und Heilwässern vorhanden. Eigentlich kann man sich bei allen Inhaltsstoffen von Wässern fragen, ob sie als echte Lösung oder als wasserhaltige amorphe Kolloidteilchen (Cluster) oder in klassischer Kristallform vorliegen (z.B. auch Kalk bzw. Calciumcarbonat, bzw. Calciumhydrogencarbonat). Diese verschiedenen Erscheinungsformen eines Stoffes können sich häufig auch ineinander umwandeln. Hierauf beruhen verschiedene Verfahren zur Vermeidung von Kalkablagerungen (kristalliner Kalk) in Wasserleitungen.

*u.a. Erfinder des CO2-freien Öko-Höchstleistungsantriebs „Repulsine“.

„Mineral-Kolloid-See“

„Mineral-Kolloid-See“:

durch mineralreichen Schmelzwasserzulauf aus dem Gletscherbereich, sog. "Gletschermilch".

Die Aufspaltung von geeigneten Stoffen in Kolloide durch intensive Scherströmungen bzw. Turbulenzen in Flüssigkeiten ist lange bekannt und wird technisch weitläufig eingesetzt. Im Bauwesen werden z.B. Bentonit-Tone mit Wasser mittels sog. Kolloidalmischer für die verschiedensten Zwecke kolloidal aufbereitet. Diese Geräte basieren auf unterschiedlichen Prinzipien der Strömungserzeugung (Paddelmischer, Injektoren etc.).

Handelsüblicher Venturi-Mischer für die landwirtschaftliche Bewässerungstechnik.

Handelsüblicher Venturi-Mischer für die landwirtschaftliche Bewässerungstechnik.

(Injektor-Prinzip)

Durch die intensive Scherströmung des Wassers an der Düseneinschnürung/seitlicher Zulauf können auch Kolloide erzeugt werden.

Wem diese Erklärungen in Sachen informiertes Wasser zu banal sind, der kann es ja mit den jüngst diskutierten „Nano-Bubbles“-Kolloiden versuchen, die komplementär zu den Aerosolen aus nanometergrossen Gasbläschen in Wasser bestehen. Diese bilden sich ebenfalls durch turbulente Strömungen und können apparativ gezielt erzeugt werden. Verschiedene Fachveröffentlichungen weisen auf eine positive Wirkung der wässrigen „Nano-Bubbles“- Kolloide auf verschiedene Agrarprozesse hin, z.B. auf die Keimung von Pflanzensamen.